Bregenz - Gegenwart als Zeit des Umbruchs


Die Landeshauptstadt Bregenz befindet sich seit einiger Zeit gleich auf mehreren Ebenen in einem gewaltigen Umbruch. Auf verkehrspolitischem Gebiet zum Beispiel begann dieser mit der Inbetriebnahme des Pfändertunnels (1980) und des City-Tunnels (1984) sowie der Verlegung des Güterbahnhofes nach Wolfurt (1981) und setzt sich heute mit dem Bregenzer Stadtbus, der Parkplatzbewirtschaftung und dem Bau der neuen Stadtstraße fort, durch den die Innenstadt verkehrsberuhigt und als attraktive Einkaufs- und Erlebniszone wiederbelebt werden soll.

Auf kulturellem Gebiet ist vor allem im Umfeld der 1946 gegründeten "Bregenzer Festspiele" als Imageträger Nr. 1 eine wirklich bemerkenswerte Entwicklung eingetreten, zu der die Eröffnung der größten Seebühne der Welt (1979) ebenso beigetragen hat wie die Inbetriebnahme des Festspiel- und Kongreßhauses (1980), das derzeit baulich entsprechend erweitert wird. Weitere Meilensteine auf dem geschilderten Weg sind die Generalsanierung des Landestheaters am Kornmarkt, das 1995 wiedereröffnet wurde, und der derzeitige Bau des Kunsthauses, das seit der Wiener Sezession 1898 das erste neue Bauwerk dieser Art sein wird.

Mit Leben erfüllt wird die hervorragende räumliche Infrastruktur durch zahlreiche Veranstaltungen (Opern, Operetten, Musicals, Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen). Besondere Programmpunkte des reichen Veranstaltungskalenders sind neben den weltbekannten Festspielen der "Bregenzer Frühling" und die "Bregenzer Meisterkonzerte".

Darüber hinaus ist Bregenz aber auch auf den Gebieten Freizeit, Sport und Naturschutz sehr aktiv und spielt hier immer wieder eine überregionale Vorreiterrolle. Zeugen des großen Engagements im Umweltbereich sind zum Beispiel das vorbildliche Mülltrennsystem, wobei wertvolle Pilotprojekte immer wieder wichtige Impulse über die Stadtgrenzen hinaus geben, das mehr als 40 km lange Radwegenetz oder das seit 1991 bestehende Naturschutzgebiet am See.

Erholungsraum für Einheimische und Gäste gibt es aber bereits im unmittelbaren lnnenstadtbereich, nämlich in den Seeanlagen, einer vor rund 100 Jahren angelegten grünen Zone zwischen Stadtkern und Seeufer, die sich auf ca. 150.000 qm erstreckt.

Belebt wird die Stadt nicht zuletzt durch rund 250 Vereine, die jung und alt unzählige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bieten. Dafür wurden mit hohen Investitionen die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen wie etwa das Strandbad (1979), das Seehallenbad (1982) oder das neue Casino-Stadion (1995).

Natürlich spielt nicht nur der See, sondern auch der bereits erwähnte Hausberg "Pfänder" mit seinem Wildpark eine bedeutende Rolle. 1995 wurde die 1927 erstmalig in Betrieb genommene Kabinen-Seilbahn komplett modernisiert und großzügig ausgebaut.

Wenn von Bregenz in der Gegenwart die Rede ist, dürfen aber auch die vielfältigen sozialen Leistungen - angefangen bei den Kindergärten über die Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen bis hin zu den verschiedenen Hilfsdiensten und Seniorenheimen - nicht vergessen werden. Bemerkenswert ist auch das sehr ehrgeizige Bregenzer Wohnbauprogramm, das trotz beschränkter Flächenreserven Jahr für Jahr neuen Wohnraum für Familien vorsieht.